Geschichte
Der Fischereiverein Oberengadin wurde am 15. Mai 1914 in Samedan gegründet und zählt damit zu einem der ältesten Fischereivereine im Kanton Graubünden. Der Vorstand bestand aus Vertretern aller elf Oberengadiner Gemeinden was zeigt, dass der noch junge Verein vor einigen Herausforderungen stand. Damals diente die Fischerei etlichen Familien auch als zusätzliche Verdienstmöglichkeit oder als Gelegenheit, den Menüplan mit Fisch zu bereichern. Aus diesen und anderen Gründen wurden Anpassungen im Fischereigesetz leidenschaftlich debattiert. Die Vervierfachung der Patentgebühr beispielsweise, massiv höhere Gebühren für Gastfischer aus anderen Kantonen oder ein Verbot am Sonntagmorgen fischen zu gehen und stattdessen den Gottesdienst zu besuchen.
Auch der freie Zugang zu den Gewässern oder die Verunreinigung des Inns durch Tierkadaver oder die in der Nähe der Gewässer angelegten Abfalldeponien beschäftigten die Fischer. Und damals offenbar auch der Fischotter, welcher den Fischern die Beute streitig machte. Auf eine Anfrage des Vorstandes antwortete das Polizeibüro des Kantons Graubünden, dass Fischer mit einem Patent das Recht haben, Fischotter ohne Schusswaffen zu erlegen.
Die tiefen Fischbestände veranlassten den Fischereiverein Oberengadin in Promulins in Samedan Aufzuchtteiche für Sömmerlinge zu bauen. Diese werden heute noch mit Erfolg betrieben und sind wichtiger Bestandteil des Vereinslebens.
Über all die Jahre hat sich der Verein für die Förderung der Fischerei aber auch für den Erhalt eines intakten Lebensraums eingesetzt. Das ist auch heute noch der Fall.
Auf den 1. Januar 2024 haben der Fischereiverein Oberengadin und der Fischereiverein St. Moritz und Umgebung zum Fischereiverein Oberengadin St. Moritz fusioniert. Wir freuen uns, gemeinsam einen Beitrag leisten zu können für eine attraktive Fischerei, den Schutz der Gewässer und die Pflege der Kameradschaft.